Wir freuen uns, bekannt geben zu können, dass Simon Parlmeyer seinen Vertrag als U15 Coach verlängert hat. Folgendes Interview mit ihm gibt uns Aufschluß.
Wie war „die erste Zeit“ als Trainer für dich in Melle?
Schwieriger hätte der Start von den Rahmenbedingungen her nicht sein können. Als externer Trainer war es mir wichtig, die Jungs und auch Verantwortlichen beim SCM persönlich kennenzulernen. Das war bekanntlich sehr kompliziert und so habe ich zunächst jeden Spieler persönlich angerufen. Die Jungs kommen aus vielen verschiedenen Richtungen, sei es die eigene D-Jugend, C1, C2 und von extern. Deshalb ist und war es mir wichtig, dass wir schnell auf einen Nenner gekommen und die Sache trotz aller Umstände positiv und motiviert angegangen sind.
Was hat den Ausschlag für eine weitere Zusammenarbeit gegeben?
In den ersten Gesprächen war mir wichtig, dass wir nicht von einem kurzen und befristeten Engagement sprechen. Die spielerische und persönliche Entwicklung der Jungs bedarf Kontinuität und auch das Gefühl, dass sie sich in Ruhe entwickeln können. Die Voraussetzung hierfür ist auch das Trainerteam. Ich habe großen Spaß mit den Jungs zusammenzuarbeiten und sehe mich hier bei weitem noch nicht am Ende der gemeinsamen Zusammenarbeit.
Wie siehst du die Entwicklung mit deinen Jungs? Bist du zufrieden?
Da unterscheide ich gerne in Mannschaftsentwicklung und Individualentwicklung.
Wir haben am Anfang der Saison von jedem Spieler sowohl persönliche als auch mannschaftsbezogene Ziele abgefragt. Diese möchte ich hier nicht nennen, wir sind dennoch auf einem sehr guten Weg, diese auch zu erreichen. Ich bewerte jeden Spieler abhängig davon, aus welcher Mannschaft er kommt, wie er die Corona-Pandemie für sich auch als Chance wahrnimmt und wie wir als Trainerteam ihn in seiner Entwicklung am besten fördern können.
Wo siehst du Verbesserungspotential im Team?
Wir dürfen uns nicht von Einzelspielern abhängig machen. Wie schon erwähnt ist jeder einzelne brutal wichtig für das Gesamtgefüge und da verkaufen sich manche Spieler noch unter Wert. Spielerisch haben wir ein wenig gebraucht ein System zu finden, in dem sich die Jungs wohlfühlen und ihre Stärken bestmöglich einbringen können, mittlerweile sind wir da aber auf einem guten Weg.
Wie eng ist der Draht in der Corona Zeit zu deinen Jungs?
Ich habe die drei Trainingseinheiten pro Woche beibehalten und bereite am Wochenende Videos vor, in denen ich selbst Technikübungen und im Wechsel Kraft/ Athletik- und Dehnübungen vormache und den Jungs am Sonntag für die kommende Woche zur Verfügung stelle. Die dritte Einheit ist eine Ausdauereinheit. Deshalb bin ich mir sicher, dass wir gestärkt aus der Corona Pause rauskommen werden.
Als kleines Weihnachtsgeschenk gab es selbstgebrannte Mandeln, die ich persönlich von Tür zu Tür gebracht habe. Das war superschön, die Jungs auf Distanz einmal wiederzusehen und jedem persönliche Weihnachtsgrüße dazulassen.
Mit welchem Trainer aus dem Profigeschäft würdest du gerne tauschen, und warum?
Jogi Löw, um in der Nationalmannschaft wieder nach dem Leistungsprinzip zu bewerten. Er hat super Arbeit geleistet und wird meiner Meinung nach zu sehr kritisiert, dennoch muss es für Spieler ein Privileg sein, für Deutschland auflaufen zu dürfen und immer alles zu geben und nicht in eine Art Trainingsspielcharakter zu verfallen. Da würde ich gerne wieder mehr Feuer reinbringen.
Beschreib dich als Trainer mit drei Worten.
Ehrlich
Ehrgeizig
Detailbesessen
Lieben Dank für Deine Antworten, Simon!